Südfrankreich 2025
Ich plane wieder mal nach Südfrankreich zu fahren. Dies ist zwar etwas ausserhalb meines 500-Km-Rayons, aber da die Romy interessiert ist mitzufahren wäre in einem Ernstfall mit meinem Herzen ja jemand da der die nötigen Massnahmen einleiten könnte.
Also habe ich einen Ort bestimmt den ich von meinen früheren Reisen mit Anna und später mit Prisca gut kenne und der mir immer gut gefallen hat, nämlich Marsaillan Plage. Ein kleines Städchen in der Nähe von Cap d’Agde, mit vielen Campingplätzen, wovon einer davon direkt am Eingang des Örtchen liegt, Beau Regard heisst er, er ist sehr naturnah angelegt und sehr gepflegt.
Die Reservierung hat geklappt: ich kriegte den für meine Kiste benötigten grossen Platz und gleich daneben konnte Romy einen für sie ausreichenden kleineren Platz reservieren. Eine weitere Sterne-Frau, die Marion aus der Gegend von Kiel, hat via unseres Forums von unserer Absicht erfahren und hat für drei Tage später ebenfalls einen Platz für zwei Wochen reservieren können, genau gegenüber von unseren. So ergibt sich also ein kleines Sterne-Treffen, welches unter Umständen von Spanien-Heimkehrern noch erweitert werden könnte.
12.3.2025, Mittwoch
Und dann sind wir gestartet, Romy in Heidelberg und ich in Rapperswil. Als Treffpunkt haben wir den Autorastplatz Grauholz vor Bern abgemacht, und da das für Romy bereits ca. 400 Km Reise bedeutet übernachten wir auf diesem Platz. Natürlich halt mitten unter Riesen-Lastern, und als Nachtessen nur Burger’s, aber wir schlafen trotzdem gut, wenigstens bis die ersten Kühlwagen ihre Aggregate gestartet haben!
13.3.2025, Donnerstag
Wir wollen nicht über Lion ins Rhonetal fahren sondern übers Val d’Isere, dort kenne ich in Cognin sur Gorges einen hübschen kleinen Campingplatz. Auf diesem habe ich schon dreimal auf der Heimreise von Andalusien Rast gemacht, zweimal noch mit Anna, einmal mit Prisca.
Da meine Navigations-App auf dem Handy ausgestiegen ist fährt Romy voraus. Leider führt uns ihr System mitten durch die Stadt Grenoble, durch engste Gässchen die mir mit der grossen Kiste manchmal alles Geschick abverlangen, dazu ein grosser Stadt-Verkehr, ein ziemlicher Stress! Aber wir schaffen’s ohne Beulen, und dann sind wir wieder auf Kurs.
Allerdings erreichen wir mein Plätzchen nur über eine grosse Umleitung, weil die direkte Strasse auf der linken Seite der Isere durch einen riesigen Bergsturz verschüttet ist. Aber ich finde den versteckten Platz auf Anhieb, nur: die Zufahrt ist abgesperrt, der Platz ist erst ab Mai geöffnet!
Auf dem Vorgelände stellen wir uns mal hin, ich will die Besitzerin, eine ursprüngliche Elsässerin, die ich ja kenne, suchen gehen und um Erlaubnis fragen. Aber es ist niemand da, also bleiben wir einfach mal da, wir stehen ja niemandem im Wege.
Einige Zeit später kommt dann die Besitzerin heim und beginnt uns ziemlich resolut die Leviten zu verlesen! Ich begrüsse sie dann aber höflich, auf deutsch, und stelle mich vor und erinnere sie daran dass wir uns ja kennen sollten. Das hat die Situation sofort entspannt, natürlich sollen wir da stehen bleiben, wir brauchen ja weder Strom noch Wasser noch Toiletten, wir sind ja völlig autark. Ich gebe ihr dann trotzdem 20 Euro in die Hand, und am Abend trinken wir mit ihr dann eine Flasche Wein und unterhalten uns sehr gut!
14.3.2025, Freitag
Anderntags fahren wir nun weiter in Richtung Marsaillan Plage, übernachten aber noch eine Nacht in Palavas les Flots. Dies war für Anna und mich früher einigemale der erste Rastplatz von zuhause aus auf unserer Reise nach Andalusien, eine lange Strecke. Aber wir brauchten dazumal halt unterwegs immer wieder mal Strom um den Akku für den mobilen Sauerstott-Generator aufzuladen. Und zu der Zeit gabs früher um diese Jahreszeit unterwegs nur wenige Plätze welche noch oder schon offen waren. Dies war einer davon.
Es ist dies ein grosser Stellplatz in einem Yachthafen, bestens ausgerüstet, gute Sanitär-Anlagen, eine ganz tolle Anlage, grosse Plätze, mit einem hübschen Städtchen, man könnte da sehr gut Ferien machen. Mit Prisca hatte ich da im Jahre 2019 eine aufregende Situation erlebt, nachzulesen unter «Vorhof-Flimmern».
Und auch dieses Mal erlebe ich hier wieder eine sehr grosse Aufregung: ich vermisse meine Mastercard! Die erste Annahme: ich habe sie unterwegs an der Tankstelle stecken lassen! Aber nein, Romy hat mit ihrer Karte nach mir getankt, da steckte sie also nicht mehr drin. Dann also auf der Autobahn, wo ich erstmals in meinem Leben mit der Karte bezahlt habe, da muss ich sie stecken lassen haben!
Also sofort sperren lassen, aber mein Handy hat ja momentan den Geist aufgegeben, also telefoniere ich mit Romy’s Handy. Aber leider habe ich die für die Sperrung benötigten Angaben zur Karte nicht zur Hand, und weil ich mich nicht richtig ausweisen kann, noch dazu mit einem fremden Handy aus dem Ausland, ist die Sperrung chancenlos. Ich kann nach langem Hin und Her bei der Postfinance, bei der die gefährdeten Konten sind, eine totale Sperrung aller Konten erreichen! Wenn ich wieder zuhause bin muss ich dann die Angelegeheit schriftlich bereinigen!
So, für’s Erste mal Entspannung! Ich habe genügend Bargeld um weiter zu reisen, und der Campingplatz in Marsaillan Plage ist ja bereits bezahlt. Wir geniessen den angenehmen Platz, gehen im Städchen spazieren, Ferien-Stimmung kommt auf, wir haben ja nur noch einen Katzensprung bis zum Ziel.
15.3.2025, Samstag
Anderntags fahren wir dann am späten Nachmittag das letzte kleine Stück nach Marsaillan Plage, alles dem Meer entlang über Sete auf Landstrassen. So gegen 16.00 Uhr kommen wir an, an der Rezeption können wir sofort einklarieren, und dann unsere Plätze beziehen.
Wir stehen auf zwei nebeneinander liegenden Parzellen, meiner ist riesengross, ich hatte einen XXL-Platz gebucht, Romy’s ist ein Normal-Platz, aber auch sehr gross. Nachdem wir aufgestellt haben stehen uns zwischen unseren Mobilen ein Platz von 15 Metern zur Verfügung! Der für Marion reservierte Platz ist auch sehr gross und liegt genau gegenüber.
Die Belegung der Anlage ist noch sehr dünn, es ist halt wirklich noch Vor-Saison.
Wir sind recht schnell eingerichtet, wie’s geübte Mobilisten halt können, dann wird Nachtessen gekocht, und danach zeige ich Romy den Strand und ein Teil der Anlage, alles findet ihren Beifall und für mich ist’s ein Wiedersehen, verbunden mit vielen Erinnerungen!
Danach ist bald mal Nachtruhe angesagt, die erste Nacht von nun etwa 20 weiteren verläuft völlig entspannt und ruhig, allerdings ist auch hier Heizen angesagt, denn die Temperatur ist nachts wieder auf nur etwa 4 Grad plus abgesunken.
16.3.2025, Sonntag
Ausgeruht starten wir in den ersten Tag unseres Domizils der nächsten zwei Wochen, strahlende Sonne gibt’s, aber es ist recht kühl, wir sind halt sehr früh im Jahr!
Beim Aufräumen des WoMo und dem Ordnen und Verräumen der Kleider und dem Verstauen der Schmutzwäsche dann der Schock: in einem der zerknüllten Taschentücher kommt was Sperriges zum Vorschein, meine vermisste Mastercard! Halleluja, die Gefahr der Konten-Plünderung ist damit mal vom Tisch, aber nützen tut sie mir auch nichts mehr: die Konten sind ja gesperrt! Und telefonisch kann ich sie nicht entsperren. Macht nichts, mein Bargeld reicht wahrscheinlich, und sonst hilft Romy’s Karte aus!
Wir erkunden den riesigen Platz, wir finden nur vereinzelt weitere Bewohner, das zeigt dass wir halt sehr früh dran sind. Auch das Städtchen ist leer , alle Läden sind verrammelt, kein Lokal hat geöffnet, es herrsch total tote Hose. Ich war bei meinen früheren Aufenthalten hier ja immer in der Hochsaison da, alles voll sprühendem, quirlendem Leben, jetzt eine etwas komische Situation! Aber wir sind ja zu Zweit, können uns unterhalten und zusammen kochen und essen.
17.3.2025, Montag
Anderntags begrüsst uns wieder strahlende Sonne, der Morgenspaziergang muss halt trotzdem mit einer warmen Jacke absolviert werden.
Mit dem Fahrrad fahren wir nach Agde, nur etwa 7 Km entfernt, finden gleich am Stadt-Rand einen Lidl zum einkaufen. Chiara muss derweilen das Haus hüten, sie ist sich das ja gewohnt. Danach ist faulenzen in der warmen Sonne angesagt, richtig Ferien!
Marion steht bereits in der Nähe, in St.Marie de la Mer, sie wird morgen Mittag hier eintrudeln, dann sind wir vorläufig komplett. Am Abend sitzen wir in meinem WoMo vorm Fernseher, aber bald fallen die Augen zu, Zeit für’s Bett. Gehe noch mit Chiara Gassi, anspruchsvoll im Dunkeln in der ungewohnten Umgebung, aber wir schaffens! Romy ist schon in ihrem Kabäuschen verschwunden, gute Nacht Welt!
18.3.2025, Dienstag
In der Nacht kühlts draussen wieder auf 4 Grad ab, es ist halt noch früh im Jahr. Aber das Elektro-Öfchen bringt immerhin 18 Grad im WoMo, das reicht zum aufstehen. Und mit der Sonne wird’s bald behaglich, zum Morgenspaziergang braucht’s allerdings immer noch eine warme Jacke. Auch Romy hat die Nacht gut überstanden, wir trinken Kaffee zusammen und freuen uns des Daseins! Romy fährt mit dem Fahrrad nach Marsaillan, ich bleibe zuhause, bin ein wenig am herumwerkeln am WoMo. Der angekündigte Regen bleibt aus, es bleibt strahlend sonnig bei 20 Grad.
Nach dem Mittag ist nun auch die Marion angekommen, sie steht nun sehr gut vis a vis von unseren WoMo’s, eine gute Situation!
Beim anschliessenden Kaffee-Klatsch mit Kuchen werden die neuesten Erlebnisse erzählt, erstaunlich wie die Marion ihre weiten Reisen besteht, sie kommt immerhin von Kiel oben. Sie hat mit 80 doch auch einige Jahre auf dem Buckel, ist aber geistig und körperlich absolut auf dem Damm!
Gegen Abend kündigt sich dann doch der erwartete Wetter-Umschwung an, es ziehen Wolken auf. Wir kochen bei mir unser gemeinsames Abendessen, es gibt Huhn mit Ananas und viel anderem Zeug an Sosse und dazu Hörnli, gekocht von Romy, dazu natürlich einen guten Rotwein. Es gibt sogar Dessert, Marion hat was Leckeres mitgebracht, es geht uns gut! Der anschliessende Abendspaziergang mit Chiara verläuf noch ohne Regen, jedoch die Geräusch-Kulisse steigt stark an, das Meer tobt, die Brandung ist sehr eindrücklich!
19.3.2025, Mittwoch
Die Nacht ist ohne Probleme verlaufen, der Damm gegen den Strand hat uns den Sturm abgehalten, meine ausgefahrene Markise mit Seitenwand hat sich gut bewährt und gibt trotz Regen einen schönen trockenen Vorplatz, man kann problemlos draussen sitzen! Die Aussentemperatur ist stark angestiegen auf 13 Grad, es lässt sich gut leben so.
Wir gehen ohne Regen spazieren im Städtchen, es weht ein kräftiger Wind vom Meer, es ist recht kühl. Wir schauen uns trotzdem die sehr beeindruckende Brandung an, da Meer kocht buchstäblich, die gewaltigen Wellen sind ein einzig-artiges Schauspiel!
Dann zurück auf den Platz und an die Wärme im Womo. Wir verabreden uns zum gemeinsamen kleinen Mittagessen bei mir, ich habe genug Platz dafür. Und danach dann den verdienten Mittags-Schlaf, wie es sich für ältere Leute gehört!
Den Nachmuttag verbringen wir jedes für sich mit Lesen, Fernsehen, an der Einrichtung rumbasteln, oder Musik hören und dabei wieder einschlafen. Wir versuchen’s auch mit Domino spielen, aber die Begeisterung hält sich in Grenzen!
Dann wird gekocht, es gibt einen Eintopf aus allem was bis jetzt übrig geblieben ist: Hörnli, Kartoffeln, Rüebli, Bratwürste, Landjäger, Rahmsauce, Parmesan. Es schmeckt uns Dreien sehr gut, wir werden gut satt.
Nach dem Abwasch benütze ich eine Regenpause zum Gassigehen mit Chiara, und dann ist Feierabend, die beiden Damen sitzen noch einige Zeit bei mir und es wird geplaudert und Ferngesehen bis zum ins Bett gehen.
20.3.2025, Donnerstag
Die Nacht geht störungsfrei vorbei, ich schlafe tatächlich 9 Stunden, wie wenn ich ein hartes Tagewerk erledigt hätte! Als erstes natürlich Kaffe aus der Tschibo-Maschine, dazu ein frugales Früstück mit Brot und Käse, und dann Gassi-Gehen mit Chiara. Auf dem Vorbeiweg schaue ich bei Marion vorbei, Romy sitzt auch dort, Beide in bester Verfassung.
Danach Nachrichten schauen am TV mit weiterem Kaffee, dabei Besuch von Romy, auch mit Kaffee. Grobe Tagesplanung, Romy will mit dem Fahrrad was unternehmen, ich bleibe zuhause, will ein bisschen herumwerkeln an meiner alten Kiste.
Das Wetter bleibt noch stürmisch, die Aussentemperatur nur 14 Grad, aber es ist trocken, und im WoMo habe ich behaglich 22 Grad. Das tobende Meer sieht sensationell aus, die Geräusch-Kulisse konstant hoch, auch hinter dem Damm bei den WoMo’s!
Wir haben eine Nachbarin bekommen, die Elke, auch eine Alleinfahrerin. Sie passt gut zu uns, sie fährt noch nicht so lange allein.
Am Abend wird in drei Küchen gekocht, alle drei kochen, braten und sieden was zusammen, das Ergebnis ist sehr schmackhaft, die Aufräumerei entsprechen aufwendig, natürlich in meinem WoMo, weil da am meisten Platz ist. Danach sitzen wir zusammen und Plaudern, ich gehe mit Chiara Gassi, und dann bald mal ins Bett.
21.3.2025, Freitag
Ich bin so um drei Uhr aufgewacht weil der Wind etwas hart an meiner ausgefahrenen Markise gerüttelt hat. Weil am Vortag von einer eingegangenen Sturm-Warnung gesprochen wurde habe ich Bedenken, stehe um drei Uhr morgens auf und baue alles ab: die Seitenwand, die Markise, die Stühle und Tische, Chiaras Laufleinen, eine rechte Nacht-Arbeit! Aber dafür kann ich danach beruhigt weiter schlafen.
Am Morgen ist der Wind aber immer noch gleich harmlos wie gestern, ich lasse das Ganze aber mal so ruhen und warte die weitere Entwicklung ab, es bleibt ja trocken.
Also wie gewöhnlich Morgenessen, beim anschliessenden Gassigehen begleitet uns Romy. Danach etwas aufräumen, Marion besuchen, sie ist eher eine Langschläferin.
Romy fährt mit dem Fahrrad zum Bäcker, ich werkle ein wenig herum, leere die Toilette, quatsche mit der Nachbarin Elke, sie hat Besuch von ihrer Tochter bekommen. Es ist schön einfach und ungezwungen Kontakte zu knüpfen und interessante Gespräche zu haben!
Das Meer ist immer noch sehr aufgewühlt, eine beeindruckende Gewalt-Demonstration, tödlich! Am Nachmittag ist’s so recht stürmisch geworden, und ein Mann vom Platz hat mir angeraten mein WoMo aus der Fall-Linie von eventuell brechenden Ästen zu verschieben.
Hab ich gemacht, war keine grosse Aktion, werde aber später wieder an meinen alten Platz wechseln. Muss auch noch Elke helfen ihr Fahrrad gegen den Sturm zu sichern.
Wir kochen und essen wie gewohnt zu Dritt bei mir, Es gibt Lamm-Kottelets mit Gemüse und Kartoffeln, heute von Marion gekocht. Ich bin ein wenig stolz dass ich die gesamte benötigte Infra-Struktur in meinem WoMo anbieten kann, Pfannen, Töpfe, Schüsseln, das ist immer noch eine Hinterlassenschaft von Anni und Prisca.
Die ganze Zeit läuft draussen ein richtiges Unwetter ab, viel Sturm und Regen, erst gegen acht abends hört der Regen auf. Wir beenden unser Zusammensein, ich gehe noch kurz Gassi mit Chiara, und dann ist um 21.00 Uhr endlich Feierabend. Ich trinke in aller Ruhe noch ein Glas Wein und zappe durch die Fernseh-Sender. Wir werden an meinem provisorischen Platz ruhig schlafen können, Chiara ist auch müde!
22.3.2025, Samstag
Habe mich verschlafen, auch Chiara, um 7.30 ist Romy aufgetaucht, konnte dank unverschlossenem WoMo einfach reinkommen und uns wecken! Das Wetter hat sich wieder gebessert, der Sturm ist vorbei, es ist hell und trocken, man sieht schon blauen Himmel. Die Temperatur beträgt 14.5 Grad, schön ohne dicke Jacke Gassi zu gehen.
Inzwischen steht nun doch da und dort in der Umgebung ein WoMo, wir sind nicht mehr allein auf dem Platz.
Romy fährt mit dem Fahrrad zum Bäcker, ich backe mir Brötchen auf zum Frühstück. Danach stelle ich das WoMo wieder auf den alten Platz zurück, es besteht keine Gefahr wegen fallenden Bäumen oder Ästen mehr. Der Tag kann beginnen.
Nach dem Gassigehen aufräumen, Kontakte mit Nachbarn pflegen, bisschen rumbasteln,und einfach da sein. Am Nachmittag fahren Romy und ich mit den Fahrrädern nach Marsaillan, ein hübsches Städchen, ca 8 Km von Marsaillan Plage entfernt.
Wir gehen in einen Aldi einkaufen weil morgen Sonntag ist und doch einiges zum Leben fehlt. Beim Verlassen des Ladens regnet es in Strömen, zum Glück gibt’s ein Vordach unter dem wir unsere umfangreichen Einkäufe verstauen können. Romy hat zwei Sattel-Taschen am Rad, ich einen Lenker-Korb und einen Rucksack. Es gelingt uns das Meiste wasser-geschützt zu verstauen, und dann ab in den strömenden Regen, natürlich ohne jeden Regenschutz!
Die Heimfahrt ist eine wahre Heldentat! Bei dem prasselnden Gewitter-Regen ist die Sicht gleich Null, zum Glück führt der Weg meistens auf Radstreifen. Aber wir sind nach wenigen Minuten bis auf die Haut klatschnass, und die Temperatur so um 10 Grad! Dazu stürmische Böen, und zu allem Elend muss Romy noch pinkeln! Sie schafft das, aber angesichs der Umstände hätte das sicher noch eine einfachere Lösung gegeben! (Lach!)
Dann sind wir zuhause, keinen trockenen Faden am Leib, aber trotzdem aufgestellt und fröhlich, es ist ja alles gut gegangen. Ich fahre die Markise aus als Regenschutz, wir können so unsere Einkäufe wohlbehalten ins Trockene bringen und uns anschliessend selbst trocknen und neu anziehen.
Wir sind zufrieden dieses Abenteuer ohne Probleme überstanden zu haben, dass keine Erkältungen oder andere Schäden zu beklagen sind und wir darüber lachen können! Auch solche Dinge gehören halt zum Camperleben, sie sind das Salz in der Suppe!
Am Abend bin ich dran mit Kochen, es gibt Röste mit Spiegel-Eier, danach ein Fertig-Dessert vom Aldi. Später wie üblich zusammen Quatschen, schauen was im TV läuft, aber dann recht früh alle ins Bett.
23.3.2025, Sonntag
Gut und lange geschlafen, die Temperatur ist wieder recht gesunken, muss den El-Ofen hochschrauben! Ganz Südfrankreich liegt unter einem extremen Sturmtief, es werden grosse Schäden gemeldet, und nicht weit von hier, in Montbelier hat’s sogar einen Toten gegeben.
Wir bekommen das Ganze hier mit sehr starken Winden und einem extremen Wellengang des Meeres mit, zum Glück haben wir keinen Schaden erlitten. Das Tossen des Meeres und das gradiose Schauspiel der gewaltigen Brandung ist einmalig! Aber wir sind hinter der Düne in Sicherheit, einzig der starke Wind ist etwas lästig.
Dass zur gleichen Zeit zuhause 20 Grad Aussentemperatur und Frühlingswetter herrscht und wir hier auf Hochdruck heizten ist aber doch etwas seltsam! Wir sind halt einfach viel zu früh dran, das ist die Erkenntnis. Aber was soll’s: es ist trotzdem ein tolles Erlebnis!
Am späteren Nachmittag ist wieder alles sonnig und die Aussen-Temperatur steigt wieder auf 16 Grad an. Der Boden ist aber noch feucht, aber es gibt Hoffnung auf schönes Wetter.
Die Nachbarin, die Elke, erzählt von ihrem Spaziergang am Strand entlang bis nach Cap d’Agde. Dort hätte sie Leute gesehen, die untenrum nackt gewesen seien und aber oben Jacken an hatten. Ich habe sie aufgeklärt dass dort die wahrscheinlich grösste FKK-Anlage der Welt ist und dort auch der weltbekannte «Schweinchen-Strand» ist.
Ich bin nochmals dran mit Kochen, heute gibt’s Spaghetti al arrabbiata, verschärft mit einer fein zerschnittenen Chorizo, zum Dessert gibt’s Erdbeeren mit Rahm garniert, komponiert von Romy, fein. Wir leben ja wirklich sehr gut.
Später kommt auch noch Elke zum plaudern, es ist praktisch dass ich gut Platz für alle habe, so vergeht der Abend sehr angenehm. Ein letztes Gassi-Gehen mit Chiara,und dann ab ins Bett.
24.3.2025, Montag
Es ist eine ruhige Nacht, das Thermometer zeigt 10 Grad, kein Wind oder Regen. Am Morgen zeigt sich bereits zaghaft die Sonne, es ist angenehm zum Gassi gehen mit Chiara, Romy ist auch schon auf und begleitet uns. Die anderen sind noch in ihren WoMo’s, kommen halt langsamer in die Gänge!
Es bleibt lange Zeit bedeckt, ab und zu fallen ein paar Tropfen, aber man kann unter der ausgefahrenen Markise im Freien sitzen, die Temperatur ist moderat. Erst am Nachmittag klart es auf, an der Sonne wird’s auch ohne Jacke sehr behaglich warm. Der Platz füllt sich immer mehr auf, die meisten sind Franzosen, aber auch Deutsche sind gut vertreten. Aus der Schweiz sind nur drei Vertreter da.
Heute ist Romy mit Kochen dran, sie macht einen Teigwaren-Auflauf mit Gehacktem und Gemüse in ihrem Ombia-Ofen, das erstemal. Zu der Anschaffung habe ich sie überredet, weil ich selber so einen habe und damit gute Resultate geschaffen habe. Wir werden zu Viert davon Essen, die Nachbarin Elke wird dazu eingeladen.
Ich habe Nachbarn bekommen mit einen kleinen Kind und einem Wohnbus mit Schiebetür, beide Attribute lärmverursachend, mal abwarten.
Der Abend verläuft wie schon gewohnt zu viert in meinem Womo beim Erzählen, alle sind aber früh müde, und schon um 21.30 trennen wir uns, alle verschwinden ins Bett.
25.3.2025, Dienstag
Die Nacht verläuft wie immer ruhig, der Morgen zeigt sich bereits mit blauem Himmel, und bald wärmt die Sonne die Umgebung. Im WoMo habe ich dank dem Elektro-Öfchen angenehme 21 Grad.
Um 8.00 schaut bereits Romy mit ihrem Oma-Kaffe rein, auch ich mache mir meine Kaffee’s, aber mit der Kapsel-Maschine, dazu gibt’s Brot und Käse. Chiara kriegt ihr Morgenessen, und danach das obligate Gassi-Gehen, diesmal begleitet uns die Romy.
Das Meer liegt wieder ganz ruhig da, der Wellenschlag ist kaum mehr zu hören. Dafür ist der ganze Strand mit Muscheln dick übersät, die Verwesung hat bereits eingesetzt, es stinkt erbärmlich! Teilweise weht der leichte Wind auch Schwaden über unsere Plätze. Aber wir sind halt am Meer, so Sachen gehören halt auch dazu, es wird nicht lange dauern.
Gegen 10.00 Uhr fahren wir mit Romy’s WoMo nach Marsaillan. Da findet immer Dienstags ein sehr grosser Markt statt, das ganze hübsche Innen-Städchen ist für den Verkehr gesperrt, ein tolles Spektakel. Man hat hier richtig das Gefühl : ich bin in Frankreich!
Auf dem Heimweg fahren wir noch in Agde vorbei zum einkaufen, in Marsaillan Plage ist noch alles geschlossen, der Ort ist noch im Winterschlaf! Im Vergleich zu Deutschland oder uns ist das Sortiment von Lidl enttäuschend, der Intermarche jedoch überzeugt mit allem was man sich denken kann, allerdings zu recht hohen Preisen!
Dann sitzen wir zuhause an der Sonne, essen und trinken den verpassten Mittags-Lunch und holen aber bald den verspäteten Mittags-Schlaf nach. Danach Duschen und sich Gedanken über das Nachtessen machen.
Es gibt jedoch nur die Resten von gestern, allerdings von Marion aufgepeppt mit Pilzen, wir sitzen wie immer bei mir weil’s bei mir am bequemsten und gemütlichsten ist. Etwas später kommt noch Elke von ihrer grossen Radtour zurück, sie kann nun grad noch den Rest aufessen!
Sie hat eine grosse Leistung vollbracht: mit ihrem Fahrrad, notabene ohne El-Unterstützung, ist sie nach Sete gefahren, das sind hin und zurück gut 40 Km, und das teilweise mit starkem Gegenwind. Ganz tolle Leistung, dafür kriegt sie wieder den von ihr so geliebten Pastis von mir.
Frühzeitig verliert sich die Gruppe, alle ziehen sich zurück, ich gehe so gegen 22.00 Uhr nochmals mit Chiara eine Runde drehen, und dann ab ins Bett.
26.3.2025, Mittwoch
Bin in der Nacht mehrmals gestört worden durch eine Klappe an meinem El-Anschluss, offensichtlich gab’s Wind. War aber zu faul um etwas dagegen zu tun, kann auf morgen warten!
Ein sonniger Morgen erwartet mich mit immerhin 12 Grad Aussen-Temperatur, dann das ganz normale Morgen-Ritual mit Chiara und mich füttern, Besuch von Romy mit ihrem Oma-Kaffe, dann Gassigehen, und dann Tagesplan besprechen,
Wir wollen mit den Fahrrädern soweit wie möglich gegen Cap d’Agde fahren, den Rest dann am Strand entlang laufen, über den Schweinchenstrand bis zum Ort Cap d’Agde. Man kann das auch zu Fuss alles am Meer entlang gehen, aber es ist für Romy und Marion zu weit.
Mit Prisca und Chiara bin ich das problemlos gelaufen, die Passage des Schweinchenstrandes hat ihr aber absolut nicht gefallen, es war halt Sommer und die berühmten Aktionen voll im Gange. Das wird zu dieser Jahreszeit mit doch eher mässigen Tenperaturen kaum der Fall sein.
Marion und Romy sind dann aber allein mit den Fahrräder losgefahren, mir war’s zu früh! Ich bin dann später mit Chiara zu Fuss auf dem Strand losgezogen, uns tut das Laufen gut, ich habe keine Probleme mit langen Fussmärschen.
Auf dem Schweinchenstrand habe ich die Beiden dann eine Stunde später von weitem erkannt, sie waren wieder auf dem Rückweg zu ihren Fahrrädern, hatten doch einen langen Weg zum Leuchtturm hinter sich. Ich habe Chiare losgeschickt, sie hat die Beiden in weiter Entfernung erblickt, und hat die Beiden fast aufgefressen vor Freude. Dann sind wir gemeinsam zu ihren Fahrräder gelaufen, ich bin dann wieder den weiten Weg zu Fuss zurück. Es hat dann gut 10´000 Schritte ergeben.
Ich wollte eigentlich Poulet-Flügeli grillen, aber der Wind ist zu stark, er würde mir die Wärme vom Grill blasen. Also sind die Damen mit Kochen dran, heute die Marion. Nach einem Apero im Freien zusammen mit Elke verziehen wir Drei uns nun zum Essen ins WoMo, natürlich in meines wie gewohnt!
Danach der Abwasch, auch zu Dritt, es hat sich alles schon richtig eingespielt. Und dann sitzen wir zusammen, erzählen, es wird sogar gesungen und ich spiele ein wenig Mundharmonika, es wird ein richtig gemütlicher Abend, wir Drei haben’s gut zusammen!
Später noch mit Chiara Gassi gehen, so im stock-dunkeln richtig romantisch! Danach ist allgemeiner Betten-Bezug angesagt, eigentlich ziemlich früh, aber die Damen sind vom langen Fussmarsch im Sand und von etwas Alkohol müde geworden!
27.3.2025, Donnerstag
War eine ruhige Nacht, der Wind hat nachgelassen, die Temperatur nur auf moderate 12 Grad abgesunken, alles Bestens! Wie üblich frühstücken, Besuch von Romy mt ihrem Oma-Kaffee und anschliessend gemeinsamer Morgenspaziergang mit Chiara.
Das Meer liegt ruhig da, eine leichte Morgenbrise steht, und die Sonne wärmt schon recht spürbar, ein richtig schöner Tages-Anfang. Ich baue meinen Gas-Grill auf für das am Abend geplante Grillen, hoffentlich kommt nicht wieder so staker Wind auf wie gestern. Ich muss heute meine Hühner-Flügel grillen können, denn es ist der letzte Abend zu Dritt, Marion reist morgen ab!
Der Tag verläuft ruhig, die Frauen ziehen mit Stühlen und Chiara an den Strand, ich fahre derweil ein wenig mit dem Fahrrad durch die Gegend. Dann würze ich die Flügeli damit die Würze und das Olivenöl gut einziehen können.
So gegen 18.00 Uhr beginnt dann das Grillen der Flügeli und das Frittieren der Kartoffel-Spälten, Marion macht noch Blumenkohl, und so gegen 19.00 kann gegessen werden. Es ist alles gut geworden, es werden 14 Flügeli gegessen, nur zwei bleiben übrig!
Am Abend sitzen wir ein letztesmal alle zusammen, denn Morgen fährt auch die Elke weiter, es zieht sie nach Spanien. Sie muss uns allerdings früh verlassen, sie ist sehr gestochen worden von Mücken und ist ganz verschwollen an der Stirn!
Es wird früh Schluss gemacht, alle sind müde und wollen ins Bett, ich mache den letzten Rundgang mit Chiara und dann legen auch wir uns schlafen.
28.3.2025, Freitag
Eine ruhige Nacht ist vorbei, strahlende Sonne erwartet uns, nach dem üblichen Frühstück um 8.00 Uhr der morgentliche Gassigang mit Chiara in Begleitung von Romy die auch schon auf ist.
Dann natürlich die Abschieds-Prozedere von Elke und Marion, halt ein wenig rührend denn wir sind trotz der kurzen Zeit gut zusammen gewachsen! Mit Romy werde ich bald die Heimfahrt gemeinsam machen, und sie und die Marion werde ich in kurzer Zeit am Sterne-Treffen in Deutschland wieder treffen.
Die Romy will mit dem Fahrrad nach Sete fahren, das sind gut 40 Km. Aber das ist für Chiara im Körbchen nicht zumutbar, und so lange will ich sie auch nicht allein im WoMo einsperren, also muss sie allein fahren. Ich werde derweil ein wenig in der Nähe radfahren, z.B. nach Cap d’Agde, mal sehen.
Es weht ein ziemlich starker Wind, aber es ist trotzdem 26 Grad warm. Mit dem Wind ist mir die Lust auf Radfahren vergangen, wäre für Chiara auch nicht gemütlich. Daher in der Sonne liegen, Musik hören und schlafen.
Romy kommt zurück, sie hat die Tour gut geschafft, sie ist zufrieden mit dem Erlebten, also alles gut. Der Wind lässt gegen Abend nach, aber zum draussen sitzen ist’s wenig gemütlich. Also gibt’s Abendessen im WoMo und einen gemütlichen Abend. Allerdings macht sich die Anstrengung der Rad-Tour bei Romy bemerkbar, sie will früh schlafen gehen!
29.3.2025, Samstag
Ich bin in der Nacht einige Male erwacht weil die Windböen sehr stark waren. Mein WoMo steht aber für diese Windrichtung sehr günstig in Längsrichtung, keine Gefahr zum Umkippen!
Etwas nach 7.00 Uhr kommt Romy mit ihrer Kaffeetasse und scheucht Chiara und mich aus dem Bett. Da ich hier mein WoMo nachts nicht abschliesse hat sie ungehinderten Zugang. Chiara gibt sofort Laut wenn jemand sich nähert, so auch bei Romy.
Der gemeinsame Morgenspaziergang zeigt dass die Belegung des Platzes doch schon sehr zugenommen hat, erstaunlich viele deutsche und sogar drei Schweizer stehen da. Allerdings scharen sich die WoMo’s grossteils um das bisher einzig geöffnete Wasch-Haus, die grössten Teile des Platzes sind noch frei, also ideal für unsere Chiara-Spaziergänge.
Die Läden im Dorf haben immer noch geschlossen, es wird zwar überall gearbeitet für die Eröffnung, ich denke das erfolgt auf den 1.April. Wir wollten eigentlich mit den Fahrrädern nach Agde zum Einkaufen, aber bei dem starken Wind verschieben wir das auf Montag, unsere Vorräte reichen bis dann gut aus. Es zeichnet sich also ein geruhsamer Tag ab, macht ja nichts!
Der Wind legt sehr stark zu, der Camper wird ziemlich durchgeschüttelt, obwohl ich nicht quer zum Wind stehe. Romy hat ein wenig Angst, aber es wird irgendwann wieder weniger!
Es wird nicht weniger, es wird zu einem richtigen Sturm, zwar bei strahlendem Sonnenschein, aber die Böen sind orkam-artig. Mein WoMo wird so richtig durch-geschüttelt, es wiegt sich in der Federung! Zudem dreht der Wind so dass ich ihn mit der Breitseite der WoMo kriege. Das ist zwar insofern praktisch weil ich so im Windschatten sitzen kann, anderseits ist doch ständig ein banges Gefühl es könnte sich bis zum Umstürzen steigern, wäre nicht das Erste welches kippt! Auf dem Gänseplatz in Spanien habe ich das schon mal gesehen. Etwas entfernte Nachbarn haben grosse Mühe ihr Vorzelt zu retten. Gehe helfen, mit vereinten Kräften und brauchbaren Häringen von mir gelingt es dann.
Abendessen natürlich im WoMo, danach gibt’s bei mir kein Fernsehen weil ich bei dem Orkan meine grosse TV-Schüssel auf dem Dach nicht ausfahren kann. Darum nur noch eine kleine Plauder-Stunde beim letzten Glas Wein, danach geht jedes in sein Bett, etwas früh, aber es ist sowieso Zeit-Umstellung, also eine kürzere Nacht.
30.3.2025, Sonntag
Der Sturm hat im Laufe der Nacht nachgelassen, es weht am Morgen aber immer noch ein recht starker Wind, wieder bei strahlendem Sonnenschein. Wir fangen den Tag etwas verspätet an infolge der Zeitumstellung, spielt ja absolut keine Rolle!
Wie gewohnt Morgenessen, beim dritten Kaffee kommt Romy dazu, sie begleitet uns beim Gassigehen, der erste Gang wie immer ans Meer, wunderbar, aber eben sehr windig.
Danach etwas plaudern, dann erledigt jedes für sich seine morgentlichen Arbeiten wie abwaschen, aufräumen, Bett machen, Toilette leeren, usw. Romy geht etwas einkaufen in den kleinen Laden der gestern als erster aufgemacht hat.
Die Sonne bringt schon recht beachtlich Wärme, ich kann gut mit nacktem Oberkörper und kurzer Hose und barfuss bleiben. Nur der starke Wind stört die Idille, man muss halt beim WoMo irgendwo Windschatten suchen. Auch am Strand ist Liegen zu windig, aber die Sicht auf die Gegend ist fantastisch!
Wir haben neue Nachbarn bekommen, ein Paar aus Hannover, er ist ein Isländer, spricht aber gut deutsch. Sympatische Leute, Glück gehabt, auch Chiara hat die Beiden schon akzeptiert!
Zum Nachtessen gibt’s die Resten von gestern, schmeckt immer noch gut. Romy hat einen halben Liter offenen Wein für 2.50 Euro gekauft zum probieren, man kann ihn trinken, erstaunlich! Später machen wir einen langen Abend-Spaziergang mit Chiara im und um den Platz, es ist immer noch erst ein kleiner Teil belegt, man hat noch viel Raum!
Romy macht Fernseh-Abend, ihre kleine TV-Antenne kann trotz Sturm oben bleiben. Ich habe einen Stick gefunden auf dem drei Filme von Klausen-Rennen gespeichert sind, kann die auf dem Notebook anschauen, bin aber beim ersten bereits eingeschlafen! Also ab ins Bett, das WoMo rüttelt zwar in den Sturmböen, aber ich habe kein ungutes Gefühl.
31.3.2025, Montag
Gut geschlafen, sogar verschlafen, wurde etwas nach acht Uhr von Romy geweckt! Auch Chiara hat mich nicht geweckt wie normal, muss eine Folge der Zeit-Umstellung sein!
Also ein verspätetes Frühstück für Chiara und mich, Romy ist ja bereits da mit ihrem Oma-Kaffee. Danach zusammen den obligaten Morgen-Spaziergang mit Chiara, bei strahlendem Sonnenschein. Das Meer liegt friedlich da, es ist Ebbe, es ist noch windig, aber erträglich.
Wir planen heute mit dem Fahrrad ein Stück weit gegen Cap d’Adge zu fahren und dann zu Fuss am Strand entlang an den FKK-Strand zu laufen um da im Windschatten in der Sonne zu liegen. Chiara wird wie immer entsetzlich jaulen in ihrem Körbchen, immer die ersten einige hundert Meter lang, dann gibt sie Ruhe.
Zuerst aber fahren wir mit den Rädern nach Marsaillan zum einkaufen, dies aber ohne Chiara, sie ist sich gewohnt allein zu Hause zu bleiben, sie ist auf ihrem Ausguck gut aufgehoben und hat alles im Blick!
Wir finden den grossen Supermarkt und kaufen ein, zu ganz erstaunlich hohen Preisen! Ein Skyr-Joghurt, für das ich in der Schweiz 1.80 bezahle kostet hier 2.90, angegraute Mandarinen kosten 3.90, alles unverständlich. Wir kaufen das nötigste ein, zB. Fleisch für das Gulasch, welches Romy heute kochen will, freue mich darauf! Die Fahrräder sind trotzdem stark beladen, die grossen Mengen Mineralwasser wiegen halt.
Dann geht’s heimwärts, aber kaum zum Städchen raus erleide ich einen Platten am Hinterrad, schlagartig! Es muss was geplatzt sein, es sind keine äusseren Spuren zu erkennen. Schlechte Aussichten für mich, es bleibt mir nichts anderes übrig als den weiten Weg nach Marsaillan Plage unter die Füsse zu nehmen und das mit Wasser-Flaschen schwer beladene Fahrrad nach Hause zu schieben!
Es ist ein hartes Stück Arbeit, dazu unter brennender Sonne, bei Brücken bergauf, rund 7 Kilometer weit! Ich komme ziemlich geschafft auf dem Platz an, bin nicht sehr kommunitativ mit Romy für den Augenblick, will nur trinken, etwas essen und dann abliegen! Bin dann eingeschlafen, aber nach einer halben Stunde bin ich wieder hergestellt und kann wieder aktiv werden.
Der Tag geht bei bestem Wetter zu Ende, viel Sonne, kein Wind, aber statt Gulasch müssen noch die letzten Resten gegessen werden, schade! Nach dem Gassi gehen können wir bis gegen 22.00 draussen sitzen, schöner Sternen-Himmel, genügend Wein, bisschen MuHa spielen, und dann ins Bett, schöner kann’s nicht sein!
1.4.2025, Dienstag
Gut geschlafen, erst um 7.30 aufgestanden, denn es war mir vorher noch zu dunkel, Zeitumstellung halt! Romy ist auch schon da, natürlich wie immer mit ihrem Oma-Kaffee! Frühstücken, dann Gassigehen, Kehricht entsorgen, normaler Tages-Beginn bei schönstem Sonnenschein und Windstille.
Da ich kein Fahrrad mehr habe müsste ich den geplanten Besuch des FKK-Strandes zu Fuss machen, nach dem gestrigen Gewaltmarsches wenig verlockend! Mal schauen was sich so ergibt, momentan ist Nichtstun angesagt. Später will ich Chiara’s Fell auskämmen und etwas zurecht stutzen, Romy kann mir dabei helfen.
Am Nachmittag kommt leider wieder Wind auf, mindestens zum Fortwehen des ausgebürsteten Fells von Chiara ist er nützlich! Romy’s Gulasch ist auch unterwegs, es soll ja mindestens 2 Stunden kochen, bin gespannt, habe gestern ein sehr schönes Fleisch-Stück gekauft und heute zu schönen Brocken geschnitten.
Die geöffneten Teile des sehr weitläufigen Platzes sind schon recht gut belegt, grosse Teile aber sind noch gesperrt, so müssen erst zwei Sanitär-Häuser gepflegt werden. Im Dorf sind auch schon einige Läden und Boutiken geöffnet, es kommt Leben auf.
Es fällt sehr positiv auf dass auf diesem Platz mit viel Aufwand und Liebe die Natur gepflegt und geschützt wird. Und doch gibt es Camper die gedankenlos Schaden anrichten durch ihr rücksichtsloses Verhalten!
Das Gulasch hat nun schlussendlich fast drei Stunden geköchelt, und es ist wunderbar, volles Kompliment an Romy. Sogar meine mit viel Liebe (!) geschälten Kartoffeln sind gut! Nach etwas viel Wein und dem gemeinsamen Abwasch machen wir gemeinsam den letzten Gang mit Chiara.
Dann wird noch ein wenig Fern-geschaut, aber da alle Drei meistens dabei einschlafen wird recht früh in den definitiven Schlaf-Modus gewechselt! Es war wieder ein schöner Tag!
2.4.2025, Mittwoch
Habe sehr gut und lange geschlafen, Romy steht bereits mit ihrem Oma-Kaffee vor der Tür! Also auch für mich und Chiara sofort frühstücken machen!
Das Wetter hat umgeschlagen, es ist zwar noch trocken beim Gassi-Gehen, aber am Himmel stehen dunkle Wolken, es sieht nach Regen aus. Auch der Seegang ist höher, das Meer ist wieder ziemlich laut. Aber wir nehmen’s wie’s kommt, es bleibt uns ja auch nichts anderes übrig!
Tatsächlich regnets kurz darauf in Strömen, zwar nicht lange, aber die Wetter-Aussichten sind für die nächsten drei Tage schlecht! Wir beschliessen uns etwas früher auf den Heimweg zu machen statt zwei Tage im WoMo eingesperrt zu sein. Wir können’s dafür gemütlicher angehen lassen! Und vielleicht ist’s gegen Norden sogar besser mit dem Wetter, wir werden’s sehen.
Wir gehen uns an der Rezeption abmelden, und erfreulicherweise wird uns der nicht belegte Tag voll rück-erstattet, hätte das nicht ewartet, Chapeau!
Nach einer längeren Regenpause können wir unsere Siebensachen ziemlich trocken und gesäubert einräumen, der Wind hilft beim Trocknen wacker mit! Und gegen Abend sind wir bis auf die üblichen Sachen wie Strom, Wasser und Toilette reise-bereit und entspannt. Noch schön duschen und gut Nachtessen zusammen, es gibt feine Steaks mit Kartoffel-Spälten, Romy macht noch einen Salat, fürstlich!
3.4.2025, Donnerstag
Heute ist Abreise-Tag, wir haben die letzte Nacht auf unserem Platz wie immer gut geschlafen. Der Wind hat etwas nachgelassen, und wir können die letzten Arbeiten im Trockenen erledigen. Wir fahren wieder durch’s Val d’Isere hoch, und je weiter wir uns von der Küste entfernen umso besser wird das Wetter, bald fahren wir im Sonnenschein!
Wir haben uns mit der App «Park4Night» einen Schlafplatz ausgesucht. Dieser liegt in einem kleinen Städchen, in Voiron, bei einem Einkaufs-Zentrum. Beim Einkaufen hat man uns bestätigt dass das erlaubt ist. Das Städchen hat wenig zu bieten, ausser einer überdimensionalen Kirche gibt’s nichts zu sehen. Aber wir schlafen hier sehr ruhig und ungestört.
4.4.2025, Freitag
Wir fahren gegen 10.00 Uhr ab, Romy kann da tanken, ich kann wegen der Höhen-Beschränkung halt nicht, wird ja anderswo auch Diesel geben! Aber Irrtum, bis zur Autobahn-Auffahrt bibt’s keine Tankstelle mehr! Da mein Vorrat sicher nicht für die ganze Fahrt reicht muss halt auf der Autobahn nachgetankt werden!
Ich habe als Ziel Murten in der West-Schweiz vorgeschlagen, möchte Romy das schöne Städchen zeigen. Die Fahrt dahin verläuft problemlos, das letzte Stück fahren wir dann über Land, ich kann das Tanken bis jetzt verschieben!
Das Wetter hat sich total verändert, wir sind in den Frühling gefahren! Die Sonne scheint, es ist warm, alles blüht, ganz toll
Das wunderschöne mittelalterliche Städchen eignet sich sehr gut für den Schlusspunkt unserer Reise. Der Stellplatz bietet Seesicht und von der begehbaren Ringmauer sind tolle Einblicke in das Städchen möglich. Mit wenigen Schritten stehen wir am See, die Leute sonnen sich in den Wiesen. Romy fühlt sich wohl hier, ich freue mich dass ich ihr das zeigen konnte!
5.4.2025,Samstag
Heute trennen sich unsere Wege, Romy zieht nordwärts heim, und ich ostwärts an den Zürichsee. Ein Stück weit fahren wir noch zusammen bis zum Abzweiger Richtung Basel, dann ein Winken, und unsere Reise ist zu Ende.
Das Heimkommen ist wie immer wunderschön, und ich bin jedesmal meinen Engeln dankbar dass sie mich vor Schaden bewahrt haben! Ich werde mein WoMo nicht sehr ausräumen denn in einer Woche fahre ich nach Deutschland zu einem Sterne-Streffen, da werden dann etwa 25 Alleinfahrende zusammen kommen. Diese Reise wird auch etwa zwei Wochen dauern.
Das Fazit dieser Frühlings-Reise:
Ich hatte guten Kontakt mit Marion, mit Elke und mit Romy, mit der ich ja sehr gut befreundet bin und die auch die ganze Zeit dabei war. Wir haben uns alle sehr gut verstanden, es war schön!
Der Platz, der mir aus drei früheren Besuchen bekannt war hat alle Erwartungen erfüllt, alles war sehr komfortabel, natürlich nicht ganz billig.
Natürlich war das Städtchen halt noch im Tiefschlaf, Einkaufen war nur in 7 Km Entfernng möglich, und der Platz war praktisch leer. Dafür konnnte ich mit Chiara frei herumlaufen, musste sie nicht anbinden.
Wettermässig ist alles Mögliche vorgekommen, wunderschöne Tage mit Sonne und Wärme, aber auch total verregnete Tage, und wir haben auch einen ausgewachsenen Orkan erlebt! Ich habe das Meer noch nie so stürmisch erlebt, mit so gewaltigen Brechern ans Ufer und mit so lautem Gebrüll, tagelang!
Ich werde aber nie mehr so früh Ferien-Reisen mit dem WoMo machen, ich bin halt doch eher ein Sommer-Mensch!