Meine Mutter hatte ein Sprichwort: “was zweitelet das drittelet!”, übersetzt: was zweimal passiert ist geschieht ein drittesmal.

Es hat sich bewahrheitet: nachdem mir meine einzige Tochter Irene und danach meine Frau Anna weggestorben sind hat nun auch meine Lebenspartnerin Prisca sterben müssen! Unerwartet, völlig überraschend ist sie nach kurzer Krankheit am 19. April 2020 eingeschlafen, buchstäblich eingeschlafen, friedlich, ohne Todeskampf, so wie sie es sich immer gewünscht hat.

Ich habe diese wunderbare Frau mit ihrer Sheltie-Dame Ende Dezember 2015 kennen gelernt und es hat sich eine sehr schöne Partnerschaft daraus entwickelt, wir sind dann auch zusammen gezogen und hatten’s richtig gut zusammen. Sie wurde eine begeisterte WoMo-Fahrerin, wir haben schöne Reisen zusammen gemacht, tolle Abenteuer zusammen erlebt, einiges davon beschrieben in meinen Berichten ab 2016. Und nun: tempi passati!

Wir hatten im Dezember beschlossen nicht in Spanien zu überwintern, rückblickend ein Glück. Dafür hatten wir bereits zwei Pläne gemacht für das erste Halbjahr 2020, im April einen Monat in Kroatien, und dann ab Ende Mai für sechs Wochen eine Reise nach Nord-Deutschland, Dänemark, Süd-Schweden, dann über Holland, Belgien und Frankreich wieder nach Hause. Die erste Reise wäre sowieso dem Corona-Virus zum Opfer gefallen, ohne Prisca hat die zweite keinen Sinn mehr.

Dieser erneute totale Bruch in meinem Leben ist nur schwer zu verkraften, es sieht trostlos aus! Die Betreuung ihres Hundes gibt momentan die einzige Aufgabe und Struktur in meinen Tagesablauf. Natürlich werde ich getragen von unserem grossen Freundeskreis, aber Prisca fehlt mir sehr!

Ich werde wahrscheinlich mit der Hundedame Chiara weiter mit dem WoMo unterwegs sein, ich möchte alle Plätze nochmals anfahren an denen ich mit Prisca glücklich war. Ich werde weiterhin meine Reisen und Erlebnisse aufschreiben, vielleicht hilft das bei der Bewältigung der Situation. So habe ich das auch nach dem Tode meiner Frau gemacht, es hat mir damals geholfen Schluss-Striche zu ziehen.

Das Leben geht trotz allem weiter, muss es doch. Ich stand ja schon einmal in der gleichen Situation und habe mich wieder aufgefangen, nur war ich dannzumal halt noch einiges jünger. Aber es wir schon werden!

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